Strecken und recken

Mir geht schon den ganzen Morgen eine Liedzeile nicht mehr aus dem Kopf: „see it through the eyes of a child“ von Reamonn. Und wenn man dann anfängt darüber nachzudenken, wie Kinder das eigene Leben verändern, kommt man meist aus dem schmunzeln nicht mehr raus.

Man kann von Babys und Kleinkindern unheimlich viel lernen, wenn man nur mal ein bisschen darauf achtet, wie sie die Welt sehen und sich darin zurecht finden.
Wie oft sich Junior (mein kleiner Sohn, noch ein Baby) nach dem Schlafen so richtig streckt und reckt, ist nicht nur herrlich anzusehen, sondern auch eine Wonne, wenn man es nach einer wieder etwas zu kurzen Nacht selber im Bett mal macht. Das müsst ihr einfach mal ausprobieren, morgens im Bett einfach alle viere gerade nach unten strecken und recken. Man fühlt sich gleich als hätte man doppelt so lange geschlafen.
Oder wenn man beim Frühstück merkt, dass das Beebie (meine kleine Tochter, ein Kleinkind) einem doch zuhört, wenn man ihr versucht zu erklären, was teilen bedeutet. Allerdings wird es dann der Situation angepasst umgesetzt.

Das Beebie teilt mit dem Papa ihre Brote. Papa bekommt das Randstück mit ein bisschen Butter und das Beebie hat dann das „Muhtella“ Brot für sich. Da kann ich nur sagen, da hat jemand das mit dem Teilen aber schnell begriffen und geschickt für sich genutzt.
Man bekommt auch viel mehr mit, wenn man unterwegs ist. Das wird durch ein kleines Schaubild, das ich auf der Facebook Seite von Brigitte Mom gefunden habe, auch schön veranschaulicht.
Wenn man sich das so ansieht, werde ich das Gefühl nicht los, dass das Leben ohne Kinder ganz schön langweilig war. Ohne das Beebie hätte ich bei uns im Viertel wahrscheinlich auch nicht die kleinen Figuren über den Haustüren entdeckt oder wüsste jetzt nicht, wo man im Herbst am besten Kastanien sammeln kann, oder wo es die meisten Pusteblumen gibt. Alles Dinge, die in meinem Leben jetzt eine ganz andere Rolle spielen. Man wird herrlich entschleunigt und tiefenentspannt und irgendwie auch glücklich.
Und mein Tipp, um noch glücklicher zu werden: Jeden Tag mindestens einmal die Musik lauter zu machen und wild zu singen und zu tanzen klappt auch ohne Kinder, obwohl es mit Kindern natürlich gleich viel mehr Spaß macht. Kinder tanzen und singen einfach viel unbefangener und wilder.

Klar gibt es auch andere Momente, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

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